Hier geht's zum Interview...
GK: Hallo Frau Blazkow! Wenn man über die Ausstellungen in den verschiedenen Studios schaut, erkennt man viel Liebe und Detailreichtum, in dem, was Sie tun. Ist Dekorateurin Ihr Traumberuf?
CB: Ja, das kann man schon sagen, dass es ein Traumberuf für mich ist. Wenn auch ein spätberufener Traum. Ursprünglich war ich jahrelang im Bankenwesen und in der Modebranche tätig und bin eher aus Zufall an meine heute Aufgabe gekommen.
Peter Grimm, der Firmengründer, hat mich vor ca. 11 Jahren angesprochen, ob ich wegen eines Krankheitsfalls einspringen könnte. Es ging damals um eine Weihnachtsdekoration. Und scheinbar muss ich es gut gemacht haben, denn ab dann habe ich nach und nach alle Studios das ganze Jahr durch saisonal gestaltet.
GK: Das heißt, Sie haben einen anderen Beruf gehabt und sind als Quereinsteigerin gestartet?
CB: Ja. Wie gesagt, eigentlich kam ich aus völlig anderen Arbeitswelten. Aber ich habe schon immer ein Händchen für Dekoratives und schöne Accessoires gehabt. Ich denke, wenn man ein Auge für schöne Dinge hat sowie auch konzentriert und organisiert arbeitet, kann man sicherlich aus vielen anderen Berufen zu dieser Tätigkeit kommen.
Manchmal braucht man nur ein bisschen Glück zur richtigen Zeit. Natürlich kann man diesen Beruf auch lernen, das wäre dann der Schauwerbegestalter. * (Anmerkung: heute nennt sich der Beruf „Gestalter/in für visuelles Marketing“, die Ausbildung dauert 3 Jahre)
GK: Dekoration hört sich eigentlich einfach an. Aber was genau steckt da dahinter?
CB: Es geht immer um das Gesamtbild. Und es hängt natürlich auch von der Küchengröße und vom Küchendesign selbst ab. Es gibt in den verschiedenen Studios ja schon ähnliche Küchenkonzepte, diese werden dann auch ähnlich gestaltet. Ich habe in jedem Studio einen kleinen Fundus, aus dem ich schöpfen kann.
Wenn neue Musterküchen aufgebaut werden, werden diese entweder mit bestehendem Material bestückt oder es wird dafür etwas neu gekauft. Das kann ich dann schon selbst entscheiden. Die Dekoration ändert sich natürlich auch saisonal. Es gibt Oster-, Weihnachts-, Sommergestaltung, damit es immer wieder sich an die Jahreszeit anpasst. Gerade vor Weihnachten ist es sehr intensiv, da alle acht Studios Ausstattung brauchen. Ansonsten kann ich mir das recht gut einteilen.
GK: Wie ist das Verhältnis zu den Studiomitarbeitern? Bekommen Sie Feedback zu Ihrem Schaffen?
CB: Ja, schon immer. Ich bin ja pro Studio doch einige Stunden dort und gehe Küche für Küche durch. Ich dekoriere um, strukturiere neu und hübsche das Gesamtbild wieder auf. Das ist schon mein Anspruch an mich selbst. Das sehen die Mitarbeiter und geben mir auch Ihr positives Feedback dazu.
GK: Kochen Sie gerne?
CB: Ich koche sehr gerne und habe auch gerne Gäste bei mir. Ich wurde schon gefragt, ob ich nicht Show-Köchin werden will bei Messen und Schausonntagen, die Grimm Küchen veranstaltet. Aber ich koche lieber für mich alleine und möchte da nicht so sehr im Mittelpunkt stehen.
GK: Was macht für Sie eine Traumküche aus, was darf nicht fehlen?
CB: Meine Küche ist inzwischen 25 Jahre alt. Sie funktionier nach wie vor sehr gut, ich habe eigentlich alles, was man braucht, um was Leckeres zuzubereiten. Natürlich gibt es inzwischen auch tolle Sachen, die man haben könnte.
Zum Beispiel einen Dampfgarer oder einen dieser neuen Induktionsherde. Oder die Wasserhähne, aus denen Sprudel- und kochendes Wasser kommt. Oder die Dunstabzüge direkt am Herd. Ja klar, Wünsche hätte man viele. Aber Technik wie WLAN-Anschluss und so brauche ich nicht.
GK: Was meinen Sie, wie sehen Küchen in der Zukunft aus, so in 50 Jahren?
CB: Der Trend zur offenen Küche gibt es ja schon seit längerem. Die Küchen früher waren eher geschlossene Räume, die bis oben hin mit Oberschränken ausgenutzt waren. Vor allem wegen des Putzens oben auf den Schränken. Heute ist alles weiter und größer. Viele offene Regale mit vielen Accessoires.
Ich glaube, das wird vielleicht wieder etwas kompakter. Das muss ja doch alles sauber gehalten werden. Die Küche wird auf jeden Fall der Mittelpunkt der Familie bleiben, das ist der soziale Raum in der Wohnung. Keine Ahnung, ob bis dahin überhaupt noch richtig gekocht wird? Oder ob man dann eher noch mehr essen geht als heute? Man wird es sehen. Sicherlich wird die Technik noch viel mehr ausgeweitet werden.
GK: Vielen Dank für Ihre Zeit und den inspirierenden Blick in Ihre wertvolle Arbeit als Raum- und Ausstellungsdekorateurin!
CB: Vielen Dank auch! Es hat mich sehr gefreut!