Die Wahl des passenden Kühlschrankes hängt weit mehr von den eigenen Kochvorlieben ab, als man gemeinhin denkt. Ob regelmäßiger Wochenmarkteinkäufer, ob Versorger einer Großfamilie, Menüspezialist oder Tiefkühlpizza-Fan – alle stellen ihre eigenen Ansprüche an den perfekten Kühlschrank. Hierfür gibt‘s eine große Bandbreite an Kühlschrankgrößen, um für unterschiedliche Einkaufsmengen Lebensmittel kühl bevorraten zu können.
Auch das Innenleben lässt sich gezielt auf Ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen, denn nicht alle Lebensmittel sind bei gleicher Temperatur und Luftfeuchtigkeit optimal lagerfähig. Ob Einbaugerät oder freistehend als Blickfang und Kontrast zur restlichen Küchenoptik – es gibt auch hier fast nichts, was es nicht gibt. Und: Kühlung mit Konzept hält einfach länger lecker und frisch.
Die Bauform – EINHEIT ODER EYECATCHER
Eine Frage des Geschmacks – wie so oft bei der Auswahl Ihrer Küchengeräte. Mögen Sie lieber einen einheitlichen Look und daher den Kühlschrank als Einbaugerät hinter einer Front? Oder möchten Sie ihn als Eyecatcher freistehend platzieren? Beide Bauformen bieten auch die Möglichkeit eines integrierten Gefrierfachs.
Bei den freistehenden Geräten gibt es auch eine doppeltürige Variante, den sog. Side-by-Side-Kühlschrank, der gemeinhin auch als 'amerikanischer Kühlschrank' bekannt ist. Hier verbirgt sich meist hinter der einen Tür der Kühl- und hinter der anderen der Gefrierbereich, entsprechend ist er deutlich breiter. Einige Modelle besitzen sogar einen Frischwasser- oder Eiswürfelspender, der von außen bedienbar ist, sodass keine Türe geöffnet werden muss. Hier gibt es eine breite Auswahl an Farben von dezent bis auffällig und auch besondere Retro-Designs.
Als weitere Möglichkeit für den kleinen Küchenraum mit weniger Platz oder als Ergänzungsgerät gibt es noch den sog. Unterbaukühlschrank. Er wird unter der Arbeitsplatte eingebaut und ermöglicht so bspw. in kleinen Küchen eine größere Fläche für die Arbeitsplatte.
Die Gerätemaße – RAUM FÜR INHALTE
Wie viel Platz darf’s denn für Sie sein? Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt und wie oft haben Sie Gäste? Bedenken Sie auch, wie viel frische Lebensmittel Sie wie häufig in der Woche einkaufen und bevorraten müssen. Und wie halten Sie es mit der Bevorratung von Getränken im Kühlschrank?
Der benötigte Rauminhalt lässt sich aus den Gerätemaßen ableiten, und da haben die Hersteller eine Reihe von Möglichkeiten im Programm, um für alle Situationen das Richtige anbieten zu können.
Bei der Gerätebreite sind 60 cm die Regel. Nur bei Stand- und Unterbaukühlschränken gibt es ein wenig mehr Auswahl. Der Kühlschrank wird daher in den allermeisten Fällen über die Gerätehöhe an die individuellen Platzbedürfnisse angepasst.
Im Einbaubereich haben sich Standardhöhen etabliert, da sie sich so in die Möbelkonzepte einfügen und an einer stringenten Linienführung ausrichten lassen: 88 cm, 102 cm, 122 cm, seltener auch ca. 140 cm und zuletzt 178 cm. Bei freistehenden Kühlschränken gibt es verschiedenste Höhen, wobei die gängigsten 185 cm und 201 cm sind.
Ein Kühlschrank ist ein dauerhafter Stromverbraucher und der Energieverbrauch steigt, je größer der Kühlschrank ist. Auch, wenn sich in den letzten Jahren bei der Energieeffizienz enorm viel getan hat (moderne Kühlschränke verbrauchen weniger als 1/3 im Vergleich zu Geräten, die 15 Jahre und älter sind), sollte der neue Kühlschrank nicht unnötig groß gewählt werden. Als Faustregel gelten 100 l für eine Person und für jede weitere Person je 50 l.
Je höher der Kühlschrank, desto mehr Platz wird für individuelle, auf die verschiedensten Lebensmittel abgestimmte Kühlzonen und zusätzliche Innenausstattung geboten. Hierüber informieren wir Sie gerne im nächsten Teil Komfort & Technik.
Kühl- und Klimazonen – KALT IST NICHT GLEICH KALT
Lebensmittel haben unterschiedliche Anforderungen an ihre Lagerumgebung, damit sie lange frisch bleiben. Eine Regulierung von Temperatur und/oder Luftfeuchtigkeit innerhalb einzelner Bereiche ist daher ein gutes Konzept zur Verbesserung des Kühlergebnisses.
Etabliert haben sich einerseits bestimmte Temperaturzonen, die bei den Herstellern verschiedenste Bezeichnungen wie bspw. FreshSafe (Neff), hyperFresh (Siemens), VitaFresh (Bosch), PerfectFresh (Miele) oder BioFresh (Liebherr) tragen. Ihnen ist gemein, dass in dieser Zone eine Temperatur nahe 0 Grad herrscht und so die Haltbarkeit von Lebensmitteln im Vergleich zu normalen Kühlraumtemperaturen um die 8 Grad deutlich verlängert werden kann.
Über spezielle Klimazonen lässt sich neben der Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit regulieren. So können Frischfleisch, Fisch und Milchprodukte eher trocken bei ca. 50 %, Gemüse, Obst und Salat bei 95 % Luftfeuchte gelagert werden. Und natürlich sind Kombinationen aus Temperatur- und Klimazonen in verschiedenen Größen möglich.
Auch in Kühlschränken ohne spezielle Kühl- und Klimazonen herrschen an verschiedenen Stellen unterschiedliche Temperaturen, wodurch man schon durch das richtige Einräumen der Lebensmittel das Kühlergebnis beeinflussen kann:
- Im oberen Bereich ist es nicht ganz so kühl, hier sollten Lebensmittel, die nicht leicht verderblich sind, aufbewahrt werden wie bspw. Marmelade, geöffnete Konservendosen oder bereits gegarte Gerichte.
- Milchprodukte, egal ob geöffnet oder ungeöffnet, sind am besten im mittleren Bereich des Kühlschranks aufgehoben.
- Im unteren Bereich dagegen ist die Temperatur am niedrigsten. Hier lassen sich rohes Fleisch, Wurst, Fisch oder Speisen mit rohem Ei gut aufbewahren.
- Ganz unten im Kühlschrank gibt es meist noch ein oder zwei Gemüsefächer, in denen durch die eingelagerten pflanzlichen Lebensmittel und den abgetrennten Raum eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.
Komfort & Technik – COOLE IDEEN
Man spricht vom 'Kühlschrank', doch streng genommen ist natürlich die Hauptfunktion eines Kühlschranks das Kühlen und die eines Gefrierschranks oder einer Gefriertruhe das Gefrieren. Meist verbirgt sich hinter dem 'Kühlschrank' also eine Kombination beider Funktionen in Form von Kühlschränken mit Eisfächern oder Kühl-Gefrierkombinationen, bei denen der Gefrierbereich eine separate Tür besitzt. Und diese Geräte verfügen über eine Reihe interessanter Zusatzfunktionen, über die wir hier kurz sprechen möchten. Vielleicht ist die eine oder andere Idee ja etwas für Sie?
APP-STEUERUNG
Es gibt auch WLAN-fähige Geräte, die sich über Apps von überall aus steuern lassen. So kann man nach einer langen Reise noch vom Ferienziel aus den Kühlschrank wieder einschalten oder im Supermarkt kontrollieren, wie viel Milch noch vorrätig ist.
SCHNELLPROGRAMME
Praktische Funktionen sind das Schnellkühlen bzw. Schnellgefrieren. So lässt sich die Temperatur über einen gewissen Zeitraum hinweg stark absenken, sodass neu eingelagerte Lebensmittel schnell heruntergekühlt werden. Hilfreich ist dies vor allem dann, wenn man mit einem Großeinkauf für die Familie oder viele Gäste heimkommt.
BEDIENUNG
Bedienen lassen sich viele Kühlgeräte mittlerweile über Touchdisplays, worüber die Temperatur gradgenau eingestellt werden kann und auch Timer-Funktionen wie bspw. die Schnellkühlenfunktion genutzt werden können.
Bei Standgeräten sind diese z. T. in der Außenseite der Kühlschranktür eingelassen, so muss die Tür gar nicht mehr geöffnet werden und es kann keine kalte Luft entweichen und keine Feuchtigkeit eindringen.
ABTAUEN WAR GESTERN
Vereiste Gefrierfächer oder -schränke führen zu einem Leistungsabfall und dadurch zu einem erhöhten Energieverbrauch, um die niedrige Temperatur zu halten. Eine erleichternde Entwicklung sind daher die sog. NoFrost- oder LowFrost-Technologien. Hierbei wird die Luftfeuchtigkeit im Gefrierraum permanent umgewälzt, sodass sich durch Kondensation kaum mehr Reif und Eis im Innenraum bilden kann. Doch man will seinen Kühlschrank ja ab und an öffnen und daher dringt natürlich immer wieder feuchte Luft von außen ein. Geräte mit Abtau-Automatik übernehmen hier den nächsten Schritt: Noch bevor sich eine üppige Eisschicht bilden kann, warnt ein Sensor und eine integrierte Heizung sorgt selbsttätig für das Enteisen. Das entstandene Kondenswasser wird automatisch abgeleitet.
INNENAUSSTATTUNG
Auch die Innenausstattung bietet heutzutage viel Komfort und Flexibilität bei Einteilungen, Flaschenhaltern und Schubfächern. Ablagen sind aus hochwertigem Glas, Kunststoff oder auch Edelstahl und lassen sich ideal an Ihr Kühl- oder Gefriergut anpassen. Innentürablagen können flexibel vergrößert oder verkleinert, Gemüsefächer teleskopartig herausgezogen, Abstellflächen geteilt werden, wenn bspw. höhere Gefäße gekühlt werden müssen. Zum Reinigen lassen sich meist alle Zubehörteile ganz einfach aus dem Gerät herausnehmen und teils sogar im Geschirrspüler mitspülen. Auch im Gefrierbereich lässt sich durch das Verschieben oder Herausnehmen von Böden mehr Platz schaffen. Transparente Boxen sorgen für einen guten Überblick über das Gefriergut.
LAUTSTÄRKE
Da ein Kühlgerät natürlich permanent durch einen Motor angetrieben kühlen muss, ist eine gewisse Lautstärke unvermeidbar. Bei abgeschlossenen Küchenräumen ist dieser Faktor meist weniger wichtig, bei einer zum Wohnraum offenen Küche dagegen sollte es doch eine geringere Lautstärke sein. Einige Geräte sind speziell gedämmt oder besitzen einen besonders geräuschoptimierten Kältekreislauf.
BELEUCHTUNG
Moderne Geräte sind mit langlebigen LED-Leuchten bestückt, die teils seitlich, in der Decke des Kühlgeräts und/oder in den Fächern eingelassen sind und so optimal ausleuchten. Einige Modelle besitzen sogar beleuchtete Glasböden. Mit einem Blick ist ganz leicht zu erkennen, welche Lebensmittel fehlen.
ENERGIEEFFIZIENZ
Kühlschränke laufen Tag und Nacht. Sie gehören daher zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt. Bereits bei der Planung einer Küche lässt sich Einfluss auf die Energieeffizienz nehmen. Seit März 2021 gilt das neue EU-Energielabel mit den Energieeffizienzklassen A – G. A steht hierbei für die
energieeffizientesten Geräte am Markt, G hingegen für weniger effizienten Modelle. Als Anreiz für technische Innovationen soll die oberste Klasse zunächst frei bleiben. Daher werden in der Anfangszeit nur wenige Geräte
die Effizienzklasse A erreichen.
Bereits bei der Planung einer Küche lässt sich aber Einfluss auf die Energieeffizienz nehmen. Senkt man die Raumtemperatur nur um 1 Grad ab, spart man 6 % Strom. Der Kühlschrank sollte daher möglichst nicht in der Sonne und neben Heizung oder Herd etc. stehen.
Daneben haben Sie im Betrieb eine Reihe von Einflussmöglichkeiten, den Stromverbrauch selbst zu steuern. Stellen Sie den Kühlschrank bspw. nicht zu kalt ein und öffnen die Kühlschranktüre nur so lange wie nötig und der Stromverbrauch senkt sich ganz von alleine.
KOMFORTABLES SCHLIESSEN
In der Küchenhektik kann es schon mal passieren, dass man die Kühlschranktüre mit einem Schubs schließen möchte, doch der Schwung reicht nicht aus und die Türe steht offen. Hier bietet die richtige Türdämpfung Komfort und Sicherheit. Zum einen wird das Schließen abgefedert, sodass es sanft und leise geschieht, zum anderen wird ab einem bestimmten Öffnungswinkel die automatische Türschließung unterstützt und ein langes Offenstehen der Türe verhindert. Einige Geräte geben Warnsignale ab, wenn die Türe doch einmal zu lange offen steht.
Weiterhin gibt es noch einige ‚Nischenmodelle‘ wie freistehende Tischmodelle oder Modular-/Kompakt-Geschirrspüler, die sich dank geringerer Höhen von 60 cm bzw. 45 cm gut in kleinen Kochnischen oder unter Dachschrägen nutzen lassen.